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Lupe mit Blick auf vernetzte Linien

18.12.2025 | Blog Warum KI-basierte Suche so wichtig für Unternehmens-Chatbots ist

Generative KI im Unternehmen? Klingt vielversprechend – scheitert aber oft an den Daten.
Erst wenn unstrukturierte Informationen smart aufbereitet sind, können Chatbots wirklich präzise Antworten liefern. Zum Glück müssen Unternehmen das nicht selbst tun: Moderne KI-basierte Search-Software übernimmt die ganze Arbeit – vom Verstehen über Finden bis hin zur passenden Antwort.

Von wenigen PDFs zu Millionen Dokumenten: Wo KI ohne Suche an Grenzen stößt

Einige Unternehmen starten ihren Einstieg in die Welt der generativen KI mit einem klar umrissenen Ziel: ein paar PDFs hochladen, Fragen dazu stellen, Antworten bekommen. Für diese überschaubare Anwendung kann man dem Sprachmodell oder einer KI-Plattform wie dem iHub die Informationen in einer geschützten Umgebung direkt zur Verfügung stellen und bekommt auch schnell gute Ergebnisse.

Herausfordernd wird es bei größeren und vor allem heterogenen Datenmengen: lange Dokumente, unterschiedliche Formate, historisch gewachsene Ordnerstrukturen, fehlende Metadaten, verstreute Quellen. Sobald Unternehmen beispielsweise Antworten aus einem kompletten Fileshare, Archiv, Wiki, Mails oder SharePoint mit Millionen von Dokumenten benötigen – stößt das bloße Bereitstellen der Dokumente an seine Grenzen. Dann braucht es stärkere Tools: eine KI-basierte Suchsoftware, die in diesem enormen, heterogenen Datenbestand zunächst die relevanten Dokumente identifiziert und darin anschließend die richtigen Inhalte auffindbar macht – bildlich gesprochen: die aus unzähligen Heuhaufen den richtigen findet und darin die sprichwörtliche Nadel, also die Information.  Gleichzeitig wandelt sie unstrukturierte Daten in strukturierte Informationen und stellt dem Chatbot genau die Inhalte bereit, die er zur Beantwortung von Fragen benötigt. 

Was sind nun unstrukturierte Daten?

Was sind unstrukturierte Daten?

Unstrukturierte Daten sind Informationen, die in keinem festen Schema vorliegen und daher von Systemen nicht direkt ausgelesen oder kategorisiert werden können. Sie machen in vielen Unternehmen über 80 % aller Datenbestände aus. Typische Beispiele sind: PDF- oder Word-Dokumente ohne definierte Felder, Scans und Bilder (z. B. Rechnungen als Foto), E-Mails und Präsentationen, CAD- und Konstruktionsdateien, Inhalte aus Intranet, Wikis oder Webseiten.
Unstrukturiert bedeutet nicht nur „technisch ungeordnet“, sondern oft auch fachlich heterogen: Daten stammen aus verschiedenen Bereichen wie Recht, Finanzen oder Technik – jeweils mit eigenen Dokumenttypen, Begriffen und Formaten. Eine PDF ist nicht gleich PDF. Diese Mischung erschwert die automatische Erschließung zusätzlich.
Die Lösung: KI-basierte Enterprise Search, die aus unstrukturierten Informationen Struktur, Kontext und nutzbares Wissen macht und in der Lage ist, Informationen aus heterogenen Fachbereichen zu erschließen.

Unstrukturierte Daten im Unternehmen: Warum sie die größte Herausforderung für GenAI sind

Nahezu jedes Unternehmen sitzt auf Millionen unstrukturierter Dateien – verteilt auf PDFs, Word-Dokumente, E-Mails, Präsentationen, Bilder, CAD-Dateien oder Webseiteninhalten. Diese Daten sind meist unstrukturiert, ohne oder bestenfalls mit dürftig konsistenten Metadaten, aus verschiedensten Fachbereichen, verteilt über verschiedene Systeme. Oft schlummern in diesen Dateien wichtige Informationen, die aber nicht direkt auffindbar oder nutzbar sind.

Was bedeutet das konkret? Drei typische Beispiele aus der Praxis:

  • Screenshots oder Scans von Rechnungen: Die Informationen (Datum, Betrag, Rechnungsnummer) sind da – aber als Bild.
  • Versionen in Dateinamen wie "Präsentation_Hannover Messe_V1_final_ pptx": Diese enthalten wertvolle Versions- oder Kontextinformationen, die nicht direkt aus dem Dateiinhalt auslesbar sind.
  • Ordnerstrukturen im Filesystem: Diese geben oft an, ob ein Dokument z.B. aus einer bestimmten Unternehmensabteilung stammt oder zu einem bestimmten Projekt gehört die Info steckt aber im Pfad, nicht im Dokument selbst.

Diese Beispiele zeigen: Die Informationen sind vorhanden – aber das Unternehmen kann sie aufgrund ihrer fehlenden übergreifenden Kontexte und ihrer Vielfältigkeit nicht nutzen. Genau hier setzt intelligente Enterprise Search an. Sie verwandelt unstrukturierte und fachlich diverse Inhalte in kontextualisierte Informationen, die sich effizient durchsuchen und weiterverarbeiten lassen.

Der Schlüssel: Struktur schaffen durch KI-basierte Enterprise Search

Moderne KI-basierte Suchsysteme wie der iFinder kombinieren klassische Information-Retrieval-Methoden mit KI, um unstrukturierte Daten nicht nur zu durchsuchen, sondern auch intelligent anzureichern und mit den unternehmenseigenen Informationen verzerrungsfrei zu chatten. Bei dem sogenannten Enrichment werden

  • Inhalte extrahiert (z.B. aus PDFs, Bildern, Scans),
  • mit Metadaten angereichert (z.B. Autor, Datum, Thema),
  • und klassifiziert (z.B. Kategorie, Dokumenttyp, Projektbezug).

Dies geschieht heute nicht mehr durch aufwändige manuelle Pipelines, sondern über KI-gestützte Prozesse mit LLMs, multimodalen und spezialisierten Extraktionsmodellen.

Wie stark dieser Effekt in der Praxis ist, zeigt ein reales Beispiel:  Ein Kunde reicht 30.000 Nachweise über Aktienkäufe als Screenshots ein. Ein KI-System erkennt die relevanten Werte (Datum, Preis, Anzahl), extrahiert sie, macht sie durchsuchbar und filterbar.

Der Vorteil: Unternehmen müssen ihre Daten nicht manuell aufbereiten. Die Suchsoftware übernimmt das – standardisiert, automatisiert, ohne Extra-Coding. So entsteht eine strukturierte Datenbasis, die Zusammenhänge erkennt und als verlässliche Grundlage für generative KI dient.

Grafik: Von der Datenflut zur Antwort: Wie Enterprise Search Wissen für KI nutzbar macht

 

Ohne kuratierte Informationen bleibt die KI blind

Ein verbreitetes Missverständnis: Man wirft „alles“ in ein KI-System und erwartet magische Antworten. In der Praxis zeigt sich jedoch: Wenn unstrukturierte Daten unvorbereitet verarbeitet werden, liefert auch die beste generative KI keine zuverlässigen Ergebnisse. „Garbage in, garbage out“ kann hier das Resultat sein.

Effektive Systeme setzen deshalb auf clevere Vorverarbeitung: Aus verstreuten Daten werden verwertbare Wissensbausteine – schnell auffindbar, kontextualisiert und durchsuchbar.

Fazit: Struktur ist die Basis für präzise Antworten

Semantisch strukturierte und erschlossene Inhalte lassen sich heute einfach erzeugen. KI-basierte Suchsoftware wie der iFinder übernimmt die gesamte Aufbereitung und das Information Retrieval und liefert in Kombination mit dem generativen KI-Assistenten iAssistant ein leistungsstarkes Tool, das Suche und Chatbot-Funktion auf verlässlicher Datenbasis vereint.

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Der Autor

Daniel Manzke
Head of Engineering
Daniel begann seine Karriere im Dokumenten- und Wissensmanagement, wo er früh die Enterprise Search-Software von IntraFind integrierte und nutzte. In den letzten 10 Jahren gründete er ein eigenes KI-Unternehmen und verantwortete als CTO im Startup- und Finanzwesen-Bereich innovative Produkte und Softwarelösungen. Heute leitet er als Head of Engineering bei IntraFind die Weiterentwicklung des iFinder mit Leidenschaft und Expertise.
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Daniel Manzke