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23.07.2024 | News GenAI? Unbedingt! Aber nicht nur.

Generative KI gilt als neuer Superstar des Informations- und Wissensmanagements. Und genau das ist sie auch. In manchen Fällen sind trotzdem herkömmliche Technologien nach wie vor die bessere Wahl. Ein Kommentar von IntraFind-Vorstand Franz Kögl.

„Wie bestelle ich ein Notebook für den neuen Werkstudenten?“ „Meine Maschine zeigt den Fehlercode 123 – was ist die Ursache, und wie behebe ich den Fehler?“ „Erstelle mir aus diesem umfangreichen englischsprachigen Dossier ein Management-Summary auf Deutsch.“ Generative KI hebt das Informations- und Wissensmanagement von Unternehmen auf ein ganz neues Niveau. Mitarbeitende und Kunden können sich in Chats mit den Daten von Unternehmen fast genauso unterhalten wie mit einem Menschen und sich Fragen beantworten oder Zusammenfassungen erzeugen lassen.

Den besten und sichersten Weg bietet Unternehmen dabei die Nutzung von generativer KI mit einer unternehmensinternen Suchmaschine – Stichwort „Enterprise Search“.

Wenn generative KI in Suchsoftware integriert ist, durchsucht diese bei Anfragen die aktuellen organisationseigenen Daten nach relevanten Informationen und stellt diese Textpassagen dem Sprachmodell zur Generierung der Antwort zur Verfügung. Das Risiko für Halluzinationen sinkt dadurch signifikant. Nutzende erhalten zudem die entsprechenden Quellenangaben zur Antwort. Außerdem berücksichtigt die Suchsoftware automatisch die Zugriffsrechte auf die organisationseigenen Daten. Die Endnutzer erhalten in ihren Antworten nur Informationen, die sie auch wirklich sehen dürfen – ein Aspekt, der in der GenAI-Euphorie oftmals übersehen wird.

Doch es muss gar nicht immer GenAI sein. Beim Informations- und Wissensmanagement geht es darum, die Effizienz im Unternehmen zu steigern. Und dafür benötigt man keine generative KI, sondern eine sehr gute semantische Suche. Ein Mitarbeitender möchte schnell eine neue Präsentation erstellen? Dafür benötigt er keine ausformulierte Antwort, sondern ähnliche im Haus bereits vorhandene Präsentationen, aus denen er Teile wiederverwenden kann. Ein Manager muss anhand der Ergebnisse eines Meetings eine Entscheidung treffen? Dann braucht er möglichst schnell Zugriff auf das eine Dokument, in dem diese Ergebnisse festgehalten sind. Solche Anforderungen kann eine moderne Suchsoftware ganz ohne GenAI perfekt erfüllen. Über eine semantische Suche in Kombination mit intelligenten Filtern haben die Endnutzer die richtigen Dokumente mit wenigen Klicks parat und über die Vorschau die gesuchten Informationen schnell im Überblick.

Bitte nicht falsch verstehen: Generative KI ist eine beeindruckende Technologie und steigert in vielen Fällen die Effizienz. Dennoch sollten sich Unternehmen immer fragen, ob sie für ihre spezifischen Anforderungen unbedingt GenAI benötigen. Denn diese Technologie erfordert umfangreiche Überlegungen bei der Auswahl der passenden KI- und Betriebsmodelle und verursacht natürlich auch Kosten für Software, eigene Hardware oder Cloud. Deshalb wäre es schlichtweg unsinnig, sie einzusetzen, wenn sie keinen Mehrwert bringt. Am Ende zählt, dass Mitarbeiter und Kunden schnell die Informationen parat haben, die sie für ihre tägliche Arbeit oder ihre Entscheidungen brauchen. Und das können in manchen Fällen die Antworten von generativer KI am besten gewährleisten ­– und in anderen Fällen eben die ganz normalen Trefferlisten einer Suchsoftware.

Der Autor

Franz Kögl
Vorstand
Franz Kögl gründete im Jahr 2000 zusammen mit Bernhard Messer die IntraFind Software AG. Gemeinsam entwickelten sie das Unternehmen zu einem etablierten Softwarehersteller für Enterprise Search. Er hält regelmäßig Vorträge und verfasst Fachartikel zu Themen wie Künstlicher Intelligenz, Machine Learning oder Cognitive Search.
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Franz Kögl