17.01.2020 | Blog Transfer Learning & Co: Fünf KI-Trends in 2020
1. Echter Mehrwert von KI wird genutzt.
Nachdem das Thema Künstliche Intelligenz in den letzten Jahren extrem gehypt wurde, betrachten es die Unternehmen zunehmend realistischer. Sie merken, dass die Befürchtungen, künstliche Intelligenz könne menschliches Denken ersetzen oder gar übertreffen, nicht der Wirklichkeit entsprechen. Stattdessen erkennen sie nun zunehmend den echten Mehrwert von KI: Mitarbeiter werden durch die Automatisierung von Standard- und Routineaufgaben entlastet und in ihrer Tätigkeit optimal unterstützt. Gleichzeitig erhalten sie mehr Freiraum für Aufgaben, die wirklich menschliche Intelligenz erfordern.
2. Augmentierung wird Realität.
Diesen Mehrwert werden Unternehmen an immer mehr Stellen nutzen, um ihre Mitarbeiter zu „augmentieren“, also um deren menschliche Intelligenz durch künstliche Intelligenz zu erweitern. Den Mitarbeitern werden in immer mehr Bereichen KI-basierte Softwarelösungen zur Verfügung stehen, die sie unterstützen und entlasten. Das können beispielsweise Tools sein, die Verträge und andere juristische Dokumente in kürzester Zeit analysieren und selbstständig die entscheidenden Inhalte extrahieren. Damit können sich Mitarbeiter verstärkt darauf konzentrieren, Risiken einzuschätzen, Entscheidungen zu treffen und Mandanten zu beraten.
3. Fachwissen wird demokratisiert.
Ein Effekt dieser Augmentierung ist die Demokratisierung von Fachwissen. Durch KI-basierte Software ist es Mitarbeitern möglich, auf das in einem Unternehmen vorhandene spezialisierte Fachwissen zuzugreifen. Ein klassischer Anwendungsfall ist beispielsweise der Kundensupport: Indem dort eine solche Software beispielsweise auch neuen Mitarbeitern die Lösung für technische Probleme rasch zugänglich macht, können diese den Kunden bald ähnlich kompetent und schnell helfen wie ihre erfahrenen Kollegen.
4. Transfer Learning kommt verstärkt zum Einsatz.
Als technischer KI-Trend für das Jahr 2020 ist die zunehmende Verbreitung des so genannten Transfer Learning zu nennen. Bei diesem Ansatz werden neuronale Netze, die bereits für einen bestimmten Zweck vortrainiert sind, als Startpunkt für eine andere Aufgabe eingesetzt. Dadurch lässt sich das bereits Gelernte des trainierten Netzes nutzen und das neue Projekt muss nicht bei Null anfangen, was viel Zeit und Aufwand spart. Vor allem beim Einsatz von „Big Data“-Modellen für die Lösung von „Small Data“-Problemen (also von Aufgabenstellungen, wo es nur sehr wenige oder keine Trainingsdaten gibt) verspricht diese Methode Vorteile.
5. KI hilft beim Datenschutz.
Nachdem die DSGVO im Mai 2019 ein Jahr in Kraft war, haben die Behörden ihre Ankündigung, bei Verstößen verstärkt Strafen zu verhängen, auch in die Tat umgesetzt. Deshalb werden Unternehmen nun verstärkt KI-basierte Softwarelösungen zur Einhaltung der DSGVO und anderer Datenschutz-Regelungen nutzen. Solche Tools ermitteln beispielsweise im Falle eines Auskunftsersuchens die personenbezogenen Daten zu einer bestimmten Person oder finden heraus, wo überall im Unternehmen DSGVO-relevante Daten liegen, damit dokumentiert und aufgeräumt werden kann
Fazit: Im Zusammenhang mit Künstlicher Intelligenz sollten wir viel mehr Chancen ergreifen als ständig Risiken in den Vordergrund zu stellen. Wir müssen die Mehrwerte nutzen, die KI uns wirklich bieten kann: nämlich den Mitarbeitern in kürzester Zeit den Zugang zu benötigten Informationen zu bieten, ihnen Einblicke zu ermöglichen, die dem menschlichen Auge entgehen würden und sie von Standardaufgaben zu entlasten.
Das waren die KI-Trends für 2019:
https://www.intrafind.de/unternehmen/news/intrafind-nennt-fuenf-ki-trends-fuer-2019