
28.04.2025 | Blog Cyber Resilience Act: Wie Unternehmen sich frühzeitig vorbereiten können
Im Oktober 2024 hat die Europäische Union mit dem Cyber Resilience Act (CRA) einen bedeutenden Meilenstein zur Stärkung der Cyber-Sicherheit gesetzt. Ab dem Jahr 2027 müssen Hersteller von „Produkten mit digitalen Elementen“ regelmäßig nachweisen, dass ihre Produkte den Sicherheitsanforderungen des CRA entsprechen – entweder durch Self-Assessments oder durch unabhängige Assessments durch Dritte.
Was sind Produkte mit digitalen Elementen?
Doch obwohl die Zielsetzung des CRA – ein höheres Sicherheitsniveau für digitale Produkte im europäischen Binnenmarkt – nachvollziehbar ist, stellt dessen konkrete Umsetzung für Unternehmen eine enorme Herausforderung dar. Das liegt auch daran, dass der CRA in erster Linie formuliert, was erreicht werden muss, aber offenlässt, wie dies konkret zu geschehen hat.
Herausforderung: Umsetzung der CRA-Anforderungen
Zu den grundlegenden Anforderungen des CRA gehören unter anderem:
- Berücksichtigung von Sicherheit vom Design über Entwicklung bis hin zur Wartung von digitalen Produkten
- Der Nachweis eines angemessenen Risikomanagements während des gesamten Produktlebenszyklus
- Die Etablierung von Prozessen zur Schwachstellenbewertung und -behebung
- Die Bereitstellung klarer Informationen für Nutzer zur sicheren Nutzung der Produkte
Wie können sich Unternehmen hier effizient aufstellen, um diese Anforderungen effektiv und rechtzeitig zu erfüllen?
Strukturiertes Vorgehen auf Basis von OWASP SAMM
Eine entsprechende Lösung bietet die blueheads GmbH an. Das IT-Security-Beratungsunternehmen hat ein praxisnahes Verfahren entwickelt, das Firmen bei der Umsetzung und Bewertung der CRA-Anforderungen gezielt unterstützt. Grundlage dieses Ansatzes ist das OWASP SAMM (Software Assurance Maturity Model) – ein international anerkannter und offener Standard zur Bewertung und Verbesserung sicherer Softwareentwicklungspraktiken.
OWASP SAMM bietet einen strukturierten Rahmen, um Reifegrade der Cybersicherheit in den Phasen der Softwareentwicklung zu erfassen. blueheads ergänzt diesen Standard um zusätzliche Kriterien, die aus den Anforderungen des CRA abgeleitet wurden. So entstand ein praxisnahes Assessment-Modell, das nicht nur eine Konformitätsprüfung ermöglicht, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Weiterentwicklung aufzeigt – individuell abgestimmt auf das jeweilige Unternehmen.
Praxisvalidierung mit etabliertem B2B-Softwarehersteller
Ein Beispiel aus der Praxis: Die IntraFind Software AG, Hersteller der Enterprise-Search-Lösung iFinder, hat sich frühzeitig mit dem CRA beschäftigt und setzt bereits seit Jahren auf ein hohes Maß an Informationssicherheit. IntraFind ist unter anderem nach ISO/IEC 27001 zertifiziert und hat zusätzliche Maßnahmen für sichere Softwareentwicklung etabliert.
blueheads hat sein Vorgehens-Modell auf die Entwicklungsprozesse des Münchner Softwareherstellers angewendet und erfolgreich validiert. Dabei zeigte sich: IntraFind ist durch bereits umgesetzte Maßnahmen sehr gut aufgestellt. Im Rahmen des Assessments erkannte Gaps sind nun für IntraFind eine nützliche Grundlage, um sich umfassend und rechtzeitig auf die ab 2027 geltenden Anforderungen des CRA vorzubereiten.
Warum frühzeitig beginnen?
Auch wenn der CRA erst ab 2027 verbindlich wird, gilt: Die Konzeption, Einführung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen benötigt Zeit. Prozesse müssen angepasst, Teams geschult und technische wie organisatorische Maßnahmen etabliert werden. Wer frühzeitig startet, kann diese Veränderungen planvoll und effizient umsetzen – und behält so die Wettbewerbsfähigkeit seiner digitalen Produkte in der EU dauerhaft im Blick.
Fazit
Cyber-Sicherheit ist kein kurzfristig umsetzbares, einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Durch proaktive Maßnahmen lassen sich nicht nur regulatorische Anforderungen erfüllen, sondern auch die Qualität und Vertrauenswürdigkeit der eigenen Produkte stärken. Mit einer professionellen Beratung lassen sich die CRA-Anforderungen strukturiert angehen und umsetzen.
blueheads kontaktieren: contact@blueheads.de
Die Autorin
Dagmar Stefanie Moser
