06.09.2021 | Blog Cognitive Search = Enterprise Search + KI
Im Lexikon ist es schnell erklärt: Das Adjektiv kognitiv stammt vom lateinischen Wort cognoscere – wissen, erkennen und bedeutet „das Denken, Verstehen oder Wissen betreffend“. Im Zusammenhang mit Suchsoftware bedeutet es, dass der Anwender mittels der Software nicht nur unglaublich schnell Informationen findet, sondern diese auch verwenden kann, um Zusammenhänge zu erkennen. Genau darin liegt der Nutzen von Enterprise Search für Unternehmen – dass sie Mitarbeitern einen schnellen Zugriff auf relevante Daten ermöglichen, um Entscheidungen zu treffen und ihre Aufgaben optimal zu erledigen.
Dazu müssen Informationen aus sämtlichen Datenquellen zusammengeführt werden - egal, ob die Daten auf dem Firmenlaufwerk oder in speziellen Fachanwendungen liegen, in E-Mails, in angeschlossenen Datenbanken oder der Cloud, im Intranet oder Internet. Wir sprechen hier von enormen Datenmengen, die täglich weiter anwachsen.
Kann die Software nun denken oder verstehen? Nun in gewisser Weise schon. Durch innovative KI-basierte Verfahren und ein hochentwickeltes Textverständnis durchsucht sie Daten nicht nur, sondern analysiert sie auch. Das ermöglicht relevante Kerninformationen in beliebigen Inhalten und Dokumenten zu identifizieren und auch für die Weiterverarbeitung zu extrahieren und zu vernetzen.
Zur Veranschaulichung am besten ein paar Beispiele:
- Datenschutzrelevante Informationen im Sinne der DSGVO können schnell und zuverlässig ausfindig gemacht werden. So lassen sich Auskunftsersuchen rasch beantworten oder unstrukturierte Dateiablagen um personenbezogene Inhalte bereinigen.
- Lebenslaufanalyse bei der Bewerbersuche: Der große Vorteil liegt hier im sekundenschnellen Matching zwischen Jobprofil und vorhandenen Lebensläufen, um schnell und zuverlässig geeignete Kandidaten zu finden.
- Abrechnung von Serviceleistungen: Mit einer intelligenten Software lassen sich Freitextbeschreibungen in Serviceberichten automatisch nach durchgeführten Tätigkeiten analysieren. Diese erkannten Tätigkeiten können mit den vom Servicetechniker angekreuzten Leistungsbestandteilen abgeglichen werden, um keine erbrachten Leistungen in der Abrechnung zu vergessen.
- Themen von Dokumenten können identifiziert und sortiert werden. So lassen sich etwa eingehende E-Mails automatisiert analysieren und inhaltsbezogen zur Beantwortung weiterrouten.
Damit eine Suche die gewünschten Ergebnisse bringt, muss in der Software ein tiefes Sprachverständnis vorhanden sein. Sie muss auch ganze Fragesätze verstehen und Zahlen, Einheiten, Eigennamen, Synonyme etc. finden. Beispielsweise liefert die Suche nach den Wörtern „Siedepunkt“ und einer „Temperatur von 90 – 110 °C“ im gleichen Satz dank der Einheitennormalisierung auch Treffer für den Satz „Der Siedepunkt von Wasser liegt bei 212 °F“.
Zudem lassen sich mit intelligenter Suchsoftware Dokumente automatisch verschlagworten, so dass Informationen effizient wieder auffindbar und verknüpfbar sind.
Ich selbst beschäftige mich nun schon seit 20 Jahren mit dem Thema intelligente Suche in Unternehmensdaten und finde es nach wie vor extrem spannend, weil sich das Feld immer weiterentwickelt. Als wir vor 15 Jahren begannen Künstliche Intelligenz in unserer Software einzusetzen, eröffneten sich immer mehr Anwendungsszenarien, von denen Unternehmen und Behörden profitieren. Für Organisationen und Ihre Mitarbeiter ist KI-basierte Enterprise Search einfach eine coole, extrem effizienzsteigernde Technologie, die hilft Datenschätze effektiv zu nutzen.